Klimasünden in Hotelräumlichkeiten
Wer kennt es nicht: Im Hotelzimmer angekommen, liegen Kunststoffslipper bereit, Wattestäbchen, Duschhaube und Nagelfeile sind einzeln in Plastiktüten verpackt, und das Shampoo präsentiert sich in Mini-Plastikfläschchen. Am Buffet greift man zu Ketchup, Honig und Salz in kleinen Einzelportionsbeuteln.
Umweltbewusstsein sieht anders aus – und es gibt so manche ökologische Stellschraube, an denen das Gastgewerbe noch drehen muss.
Anfangen zu drehen können (und sollten) Hotelbetreiber*innen beim Thema Verpackung. Die EU-Kommission plant, unnötige Verpackungen zu verbieten. Dazu zählen: „Einwegverpackungen für Lebensmittel und Getränke, die in Restaurants und Cafés verzehrt werden, Einwegverpackungen für Obst und Gemüse, Miniatur-Shampooflaschen und andere Miniaturverpackungen in Hotels.“ Darunter würden auch die Einzelportionsbeutel fallen.
Übergeordnetes Ziel dieser Vorschrift ist, Verpackungsabfälle um 15 Prozent pro Mitgliedstaat und Kopf zu reduzieren; zudem sollen alle Verpackungen bis 2030 recyclebar sein.
Sensibilisierung für nachhaltige Unterkünfte steigt
Das Thema Umweltbewusstsein nimmt generell an Fahrt auf. Immer mehr Reisende würden gerne nachhaltige Unterkünfte buchen. Im vergangenen Jahr wünschte sich laut einer Google-Analyse fast jede*r Dritte (29 Prozent), dass nachhaltig zertifizierte Hotels bei der Google-Suche ausgewiesen werden.
Reiseunterkünfte wissen zudem, dass Nachhaltigkeit wichtig ist. Eine 2021 durchgeführte Umfrage von Booking.com zeigt: 74 Prozent der befragten Beherbergungsbetriebe hat bereits irgendeine Form nachhaltiger Praktiken eingeführt. Das können umweltverträgliche Reinigungsmittel sein, Massivholzbetten, Naturlatex-Kopfkissen, LED-Beleuchtung, Ökostrom, wassersparende Duschköpfe oder regionale und saisonale Nahrungsmittel.
Richtig ganzheitlich agieren jedoch noch die wenigsten Reiseunterkünfte. Woran liegt das?